11. Mär 2019
Die Sperrung der Leopoldstraße für die Flaneure ist umweltfreudlich, anwohnerfreundlich, ungefährlich und attraktiv!
Der Corso Leopold sollte eine durchgängige Mobilitätsmeile bis zum Schwabinger Tor bekommen. Daraus wird jetzt erst einmal weniger. Denn immerhin: In einer erfreulich Rot-Grünen-Koalition (für die Verkehrswende, vermutlich) wurde gegen die Stimmen der CSU beschlossen, die Ausdehnung der Veranstaltung Richtung Norden an der Querung Rhein-/Potsdamerstraße abzuschließen. Das KVR hat sich dabei als Ermöglichungsbehörde erwiesen und den Kompromiss erarbeitet, dem dann die klare Mehrheit folgte. Danke dafür.
Nun wird diese Strecke autofrei gemacht. Alle Referate der Stadt München hatten ihre Stellungnahmen abgegeben, teilweise sehr umfangreich. Nicht mit allen Einwänden gegen die "Verlängerung", also die Sperrung der Leopoldstraße für die Aktion "Mobil ohne Auto", waren wir einverstanden. Beispielsweise meint das Umweltreferat, durch die Sperrung der Straße für Verbrennungsmotoren würde die Straße LAUTER, die Anwohner müssten vor Immissionen "GESCHÜTZT werden. Dem hat sich die CSU in ihrer Ablehnungsbegründung angeschlossen. Erstaunlich. Denn KEIN Motorengeräusch belästigt die Anwohner, sie müssen KEINE Immissionen ertragen. Auf der verlängerten Veranstaltungsfläche finden KEINE Veranstaltungen statt, sondern leiser, emissionsfreier Verkehr.
Der Beschluss sieht vor, die Tramtrasse in der Mitte der Leopoldstraße optional - aus DSicherheitsgründen - entfallen zu lassen. Sie müsste sonst über die gesamte Länge eingegittert werden, eine Eingitterung entlang der gesamten Strecke hätte die Veranstaltung sehr teuer und unattraktiv gemacht. Sie scheint uns nicht machbar.
An zwei Alternativen dazu hatten wir gedacht:
1. Eingitterung entfällt. In anderen Städten wird Eingitterung nicht gefordert oder nur punktuell, z. B. an Haltestellen.
Beispiele gibt es
- in Freiburg. Seit diesem Wochenende fährt hier die Tram direkt auf dem Rotteckring, dem neuen Tor zur City.
- in Köln: Hier gibt es sogar eine Taktverdichtung der Tram während des Karnevals - an Haltestellen mit Sicherheitsvorkehrungen.
- in Mainz
- In Istanbul.
2. Ausweichen: Ersatzverkehr auf der Tramtrasse zwischen Scheidplatz und Parzivalplatz
Nur bei einer "Störung" darf eigentlich eine Umleitung der Tram 23 erfolgen, so die MVG. Wenn aber der Andrang zu groß geworden wäre und die Sicherheit nicht mehr gegeben, würde die Tram umgeleitet. Weil das recht schnell so sein wird, wäre das Eingittern nur noch teuer und optisch schrecklich.
Es wäre daher wunderbar, würde die Regierung von Oberbayern für den Corso Leopold eine Ausnahmegenehmigung zur Nutzung der alternativen Tramtrasse erteilen. Damit wäre allen gedient.